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Fakten und Argumente zum NPD-Verbot

NPD UND TERROR

Udo Voigt in einer NPD- Wahlkampfrede: "Kameradinnen und Kameraden, wenn Deutschland in Gefahr gewesen wäre, hätte ich auch als Vierzehnjähriger, wenn es hätte sein müssen, die Waffe in die Hand genommen, um mein Vaterland zu verteidigen. Und das erwarten wir auch von euch. Deutschland ist in Gefahr! Deutschland wird von allen Seiten heute angegriffen. (...) Der Feind ist in den Köpfen der etablierten Politiker."

(Verfassungsschutzericht des Landes Baden-Württemberg 1998, S.54)

Ins gleiche Kerbholz schlug Voigts Abschlußrede auf dem Bundesparteitag am 11.Januar 1998 in Stavenhagen: "Die NPD wird nicht versuchen, ein paar Krankheitssymptome des Systems oberflächlich zu kurieren. Wir Nationaldemokraten werden die Probleme an der Wurzel packen. (...) Die Bürger in unserem Land, die Menschen in ganz Europa werden solange von den Politikern ihrer Länder verschaukelt werden, bis sie beginnen Widerstand zu leisten! Wir setzen uns zum Ziel, den nationalen Widerstand in Deutschland zu organisieren, damit der einzelne Deutsche wieder lernt, an eine hoffnungsvolle Zukunft in sozialer Absicherung für sich und seine Familie zu glauben. Dann muß er lernen dafür zu kämpfen und er wird kämpfen!"

(Voigt-Redemanuskript)

Udo Voigt in der DS (Februar 2000): "Nur wir werden wirklich etwas ändern, dies aber müssen wir den Menschen klar machen, denn es hilft nicht heute CDU und morgen aus Protest SPD zu wählen. Die NPD ist der Garant dafür, das ´Übel´ bei der Wurzel zu packen und mit Stumpf und Stil auszureißen." Beim NPD-Bundesparteitag im März 2000 in der Oberpfalz erklärt Voigt: "Das Reich ist unser Ziel, die NPD ist unser Weg."

(SZ 11.8.2000)

Manfred Roeder verkündete auf dem NPD-Bundesparteitag im Januar 1998 unter dem Beifall der 300 Anwesenden: "Ohne Opfer und ohne Blut gibt es kein neues Deutschland."

(Verfassungsschutzbericht des Landes Baden-Württemberg 1998, S.70)

Holger Apfel formulierte in seiner Eröffnungsrede des "1.Tages des nationalen Widerstandes" am 7. Februar 1998 in Passau wörtlich: "Wir, der ´Nationale Widerstand´, sind die einzige, wirkliche Weltanschauungsbewegung in der bundesdeutschen Parteienlandschaft mit der NPD als der organisierten Partei, die das politische System in der BRD bis auf die Wurzel bekämpft, auch die Wurzel abnimmt. Ja, liebe Freunde, wir sind stolz darauf, dass wir alljährlich in den bundesdeutschen Verfassungsberichten stehen und dort als feindlich, verfassungsfeindlich, gegen dieses System gerichtet genannt sind. Jawohl, wir sind verfassungsfeindlich."

(Verfassungsschutzbericht des Landes Baden-Württemberg 1998, S.72)

Die Redaktion der "Südwest Stimme", dem Mitteilungsblatt der NPD/JN-Landesverbände, bekennt unumwunden: "(...) wir wollen die absolute Macht in Deutschland, um unsere Politik zum Wohle des deutschen Volkes zu verwirklichen und um das liberal-kapitalistische Ssystem durch unsere nationale, solidarische Volkswirtschaft zu ersetzen. Das, und nichts anderes, ist die deutsche Revolution."

(Verfassungsschutzericht des Landes Baden-Württemberg 1998, S.54)

"Voraussetzung für das Beschreiten des revolutionären Weges ist ein geschärftes politisches Bewußtsein unserer Mitstreiter/innen. Das bedeutet die Erkenntnis, daß das System - bei einigen Annehmlichkeiten - prinzipiell schlecht ist. Die Konsequenz daraus heißt nun logischerweise, daß man dieses System nicht reformieren kann, sondern es beseitigt und durch etwas Neues ersetzt werden muß. Eine solche Vorgehensweise nennt man üblicherweise Revolution."

"Der Aktivist" (JN-Schulungsblatt für Kader), Nr.2/1996

"Der Gegner ist dabei, die ´Multikulturelle Gesellschaft´ zu verwirklichen; das bedeutet natürlich die Zerstörung unseres Volkes. Wenn wir also unser Volk retten wollen, so müssen wir diesen Kampf bedingungslos aufnehmen, und zwar in allen Lebensbereichen. ... es geht letztendlich um den Fortbestand unseres Volkes".

"Der Aktivist" (1/1997)

Am 14. Juni 1998 fand ein Wahlkongress des NRW-Landesverbandes der NPD in Essen statt. Von den Rednern wurden harte Angriffe gegen die "Bonner Systemparteien" geführt: "Wir werden dieses System radikal beseitigen, unsere Arbeit endet erst, wenn die Bundesrepublik Deutschland aufgehört hat zu existieren."

(Verfassungsschutzbericht des Landes NRW 1998, S.69)

Ins rechtsterroristische Milieu scheint NPD/JN-Dauerreferent Horst Mahler zu gleiten, der auf einer Pressekonferenz mit dem NPD-Bundesvorsitzenden am 12.August 2000 im badischen Bruchsal seine Aufnahme in die NPD beantragte. Seiner im Internet verbreiteten Eintrittserklärung ist zu entnehmen, dass er glaubt, in der Bundesrepublik herrsche in Wahrheit eine jüdische "geheime Regierung", die den Befehl ausgegeben habe, die NPD zu verbieten. Mahler sieht die Aufgabe der NPD darin, die ungezielten und darum zu verurteilenden Gewalttaten gegen Nicht-Deutsche in einen rechten Umsturz zu transformieren. Er wähnt sich im Krieg und phantasiert von der Bestrafung seiner Feinde nach der bevorstehenden Machtergreifung: "Die Drahtzieher dieser deutschfeindlichen Umtriebe sind unmittelbar dafür verantwortlich, daß die natürliche - quasi instinktive - Gegenwehr des Deutschen Volkes gegen seine Umvolkung zu einer afro-euro-asiatischen Mischrasse keinen politischen Ausdruck finden kann und deshalb sich hilflos und ohnmächtg in verbrecherischen Gewaltakten zeigt. Jene Verleumder des Deutschen Volkes und die Strippenzieher hinter den Kulissen sind die ersten, die für dieses Verbrechen - wenn das Deutsche Reich ihrer habhaft geworden sein wird - zur Verantwortung zu ziehen sein werden. (...) Die Nutznießer dieser hilflosen Gewalttätigkeit wissen genau, daß die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) kameradschaftlich auf die Ratlosen und Verzweifelten einwirkt, um deren berechtigte Wut vor sinnloser Verpuffung zu bewahren und in Antriebskraft für die politische Erhebung des Deutschen Volkes zu verwandeln. (...) Die jetzt in den Medien losgetretene Verbotskampagne ist ein letzter verzweifelter Versuch, den Vormarsch des Jungen Deutschland zu stoppen und unser Volk in einen Bürgerkrieg zu stürzen. (...) Das ist der Anfang vom Ende dieses Vasallenregimes, das jetzt sehr schnell von der Bühne abgeräumt werden wird. (...) Deutschland wird den unser Volk vereinigenden Aufstand wählen und siegen. (...) Wir alle müssen uns gegenwärtig halten, daß wir uns im Krieg befinden und das Deutsche Reich unseren Beitrag zur Verteidigung des Deutschen Volkes jetzt einfordert und uns auch persönliche Opfer zumutet. Es ist jetzt die Zeit, uns unserer Ahnen würdig zu erweisen."

(Archiv-Notizen August/September 2000, S.8)

Mahler in der "Deutschen Stimme" (November 1999): "Die Bundesrepublik Deutschland als ´Reichszerteilungsstaat´ (Dr. Oberlercher) ist ein völkerrechtswidriges Konstrukt, geschaffen von den westlichen Siegermächten, um Deutschland endgültig zu zerstören."

Der baden-württembergische JN-Landesvorsitzende Mike Layer führte 1998 im Einladungsschreiben für den JN-Landeskongreß aus: "Ziel ist es, dem politisch bewußten Teil der deutschen Jugend in Württemberg-Baden die Reichsidee als Leitmotiv eines erfüllten Lebens voranzustellen. Das Deutsche Reich war stets der verbindende Leitgedanke deutscher Nationalisten und Freiheitskämpfer aller Zeiten. Die Verwirklichung dieses Gedankens, die Schaffung einer wirklichen Heimstatt aller Deutschen, leuchtet unseren Weg, an dessen Ende die Verwirklichung des ´Neuen Reiches´ steht."

(Verfassungsschutz Baden-Württemberg 1998, S.78

Der NPD-Funktionär Waldemar Maier schreibt in der DS (7/1998, S.12): "Es wird die Wiederkehr des Reiches sein; der liberalistische, ´multikulturelle´ Misthaufen wird der völkischen Neuordnung weichen müssen... Das neue Reich wird das Chaos, das die ´multikulturelle Gesellschaft´ anrichtet, die in Wahrheit eine multirassische Gesellschaft ohne Kultur ist, ablösen und an seine Stelle die völkische Ordnung setzen. ... Das neue Reich wird... die zersetzende Unkultur der westlichen Wertelosigkeitsgesellschaft an die US-amerikanische Ostküste zurückweisen."

In diesem Zusammenhang ist auf die enge Verbindung von NPD/JN zu dem US-amerikanischen Rechsterrorstrategen William Pierce hinzuweisen. Pierce ist seit Jahren gern gesehener Gast bei NPD/JN-Veranstaltungen. Der Rechtsextremist, Führer der mitgliederstärksten US-amerikanischen Neonazigruppierung "National Alliance" (NA) und Meisterschüler des 1967 verstorbenen Hitler-Verehrers George Lincoln Rockwell ("American Nazi Party"), veröffentlichte 1978 unter dem Pseudonym Andrew MacDonald das Buch "The Turner Diaries", dessen Inhalt eine frappierende Ähnlichkeit mit dem mörderischen Neonazi-Terroranschlag des Timothy McVeigh im April 1995 in Oklahoma (168 Tote) hat. Mehrfach nahmen NPD-Mitglieder an Seminaren der NA in West Virginia teil.

(bnr 18/2000, S.12)

Aufgrund der Tatsache, dass auf NPD/JN-Demonstrationen immer wieder auch "Blood & Honour"-Mitglieder aufmarschieren kommt einem erstmals im Sommer 2000 bekanntgewordenen Grundsatzpapier von Max Hammer (= Eric Blücher) besondere Bedeutung zu. Blücher propagiert darin die Bildung eines bewaffneten Flügels von "Blood & Honour". (www.bloodandhonour.com). Ausdrücklich bezieht er sich auf die aus der britischen B&H hervorgegangene Terrorgruppe "Combat 18". Eine Abspaltung von C 18, die "Weißen Wölfe", war im April 1999 für mehrere Nagelbombenanschläge auf Menschenansammlungen in von Ausländern bewohnten Londoner Stadtvierteln verantwortlich. Ziel war es, entsprechende Gegenreaktionen von Ausländern auszulösen, die zum Ausbruch eines allgemeinen Rassenkrieges führen sollten.

In einer Stellungnahme von "Blood & Honour Sektion Weser-Ems" vom 23. Juli 2000 zu einer von der Polizei gesprengten "Geburtstagsfeier mit Live-Musik" am 22. Juli in Holvede (Landkreis Harburg) heißt es u.a.: "Absolut unverständlich ist es, daß sich einige Beamte immer noch fragen, warum Menschen wie Kay Diesner auf Polizisten schießen. Bei diesem Verhalten (...) sollten sie sich besser fragen, warum die anderen dies nicht machen!" Verbreitet wurde die Presseerklärung von B&H über das "Fernbelichter-Netz" der NPD Bremen. Da in der Pressemitteilung u.a. zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen wird, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Bremen gegen die NPD.

(TAZ Hamburg v. 18.September 2000)

Zum B&H-Verbot äußerte der Bremer NPD-Kreisvorsitzende: "Das Ganze ist eine tierische Sauerei - ein Witz". Er bezeichnete B&H als "gute Sache" und als eine "Gegenkultur zur aktuellen BRD-Kultur". Auch die NPD-Homepage berichtete über die "Geburtstagsfeier" und rief zur Protestdemo am 5.August nach Tostedt auf.

Nach Erkenntnissen des Berliner Verfassungsschutzes unterstützt B&H aktiv die NPD. So seien eigene Veranstaltungen von B&H in der Vergangenheit abgesagt worden, um eine Teilnahme an den Treffen der NPD zu ermöglichen. Doppelmitglied ist z.B. der NPD/JN-Kader Christian Hehl (s.u.)

(Berliner Zeitung v. 16.September 2000)

Am 10.April 1999 mobilisierte der NPD-Kreisverband Pankow /Weißensee mit Unterstützung von B&H zu einer Demonstration gegen die doppelte Staatsbürgerschaft.

Praxisorientierte Tipps für braune Untergrundkämpfer hat der 90-seitige Devotionalienkatalog "Alles Grosse steht im Sturm" (Ausgabe 2000; V.i.S.d.P. ist NPD-Bundesvorstandsmitglied Holger Apfel) der "Deutschen Stimme Verlagsgesellschaft mbH" (Riesa/Sachsen) im Angebot. Zum Preis von 16 Mark ist der rechtsterroristische Band "Werwolf-Winke für Jagdeinheiten" erhältlich. Autor ist Arthur Ehrhardt, ehemals SS-Hauptsturmführer sowie Chef der "Bandenbekämpfung" im Führerhauptquartier und 1951 Gründer der rechtsextremen Monatszeitschrift "Nation Europa" (heute: "Nation+Europa"). In der im Januar 1945 herausgegebenen "Kleinkriegsanleitung" werden "die grundlegenden Regeln für den Partisanenkrieg festgelegt": "Wesen und Führungsgrundsätze des Kleinkrieges, Aufstellung von Jagdeinheiten, Ausbildung, Taktik, Kampf gegen Feindagitation, Unterkunft und Verpflegung." Heutiger Verleger des 68-seitigen Machwerkes ist Karl-Heinz Dissberger (Barett/Kabinett-Verlag), der 1975 für die NPD bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen kandidierte. 1980 wurden bei einer Hausdurchsuchung bei Dissberger, zeitweilig Mitglied der "Wiking-Jugend", mehrere tausend Schuss Munition, Pistolen und mit TNT gefüllte Handgranaten entdeckt. Dissberger war Düsseldorfer Verbindungsmann von WSG-Chef Karl-Heinz Hoffmann. Bis zum Verbot der "Nationalistischen Front" (NF) belieferte Dissberger auch den Verlag und Versandhandel von Meinolf Schönborn.

Im Angebot des Kataloges sind zahlreiche Bücher von Rechtsextremisten, die namentlich in Verfassungsschutzberichten erwähnt waren, darunter: Johannes Ney ("Reizwort Rasse"), Udo Walendy ("Wahrheit für Deutschland"), David Irving ("Göring"), Klaus Kunze ("Der totale Parteienstatt), Claus Nordbruch ("Sind Gedanken noch frei? Zensur in Deutschland!"); Jürgen Schwab ("Die Meinungsdiktatur), Franz Schönhuber ("Die verbogene Gesellschaft. Die Zeit zwischen NS-Erziehung und US-Umerziehung"), Jan van Helsing ("Die Akte Jan van Helsing"), Alain de Benoist ("Aufstand der Kulturen"), Wolfgang Strauß ("Unternehmen Barbarossa und der russische Historikerstreit"), Werner Symanek ("Vernichtungskrieg. Ein propagandistischer Feldzug"), Rolf Kosiek ("Jenseits der Grenzen"), Lisbeth Grolitsch ("Kultur, Anpassungsleistung zu höherer Lebensordnung"), Hans F.K.Günther ("Gattenwahl"), Edda Schmidt ("Erntedank, Brauchtum und Artglauben"), Jürgen Rieger ("Bekenntnis unserer Art").

Im Angebot sind Bücher von rechtsextremen Verlagen, die in Verfassungsschutzberichten aufgeführt sind: Grabert/Hohenrain, Arndt, Nation Europa, Verlagsgesellschaft Berg, Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur... Aber auch Bücher von NS-Gralsgestalten sind zu haben: Hans-Ulrich Rudel (höchstdekorierter Flieger), Wilfred von Oven (letzter Adjudant von Reichspropagandachef Goebbels), Hans Baur (Hitlers Flugkapitän), Karl Radl (Weggefährte des SS-Recken Otto Skorzeny), Helmut Sündermann (stellvertretender Pressechef der NS-Reichsregierung von 1942-1945).

Angeboten werden CDs von Liedermachern, die das Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremistisch einstuft: Frank Rennicke, Daniel Eggers, Jörg Hähnel, Veit Kelterborn.

Feilgeboten werden Vorträge von Rechtsextremisten wie etwa ein Video mit Jutta Rüdiger (Reichsreferentin des Bundes Deutscher Mädel 1937 bis 1945), Plakate mit dem Konterfei von Otto-Ernst Remer (schlug den Aufstand gegen Hitler am 20. Juli 1944 nieder), Ian Stuart-Poster (Gründer von "Blood & Honour"), Wandschmuckteller mit dem Konterfei von SS-Obersturmbannführer Joachim Peiper, eine Flagge mit dem Aufdruck "Skinheads - Kämpfer für Deutschland", Aufkleber mit dem Konterfei von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß, Aufnäher "Staatsfeind", T-Shirts mit Aufdrucken wie "Widerstand"....

Bundesweite Aufmerksamkeit verursachte ein in der Neonazi-Postille "Hamburger Sturm". Stimme der nationalen Jugend" (Mai 1999) veröffentlichtes "Interview aus dem Untergrund" mit einer Gruppe namens "national-revolutionäre Zellen". Diese bezeichnen sich als "eine Gruppe von mehreren Personen, die in der NPD politisch tätig sind". Der Mord bzw. versuchte Mordversuch an zwei Polizisten von Kay Diesner wird als "ganz persönlicher Akt der Befreiung" gewertet: "Man darf einfach nicht vergessen, das wir im Krieg sind mit diesem System und da gehen nun mal einige Bullen oder sonstige Feinde drauf.

Die Postille "Hamburger Sturm" und die dahinter steckende gleichnamige Gruppierung wurde vom Hamburger Innensenator Hartmuth Wrocklage im August 2000 verboten. Der "Hamburger Sturm" greift zurück auf die Zusammenhänge der verbotenen "Nationalen Liste". Ihr gehörte auch Torben Klebe an, dem u.a. die Verbotsverfügung des "Hamburger Sturms" persönlich übergeben wurde. Nach dem NL-Verbot wurde aus NL-Kreisen heraus der "Bramfelder Sturm" kreiert, der nach einem Jahr in "Hamburger Sturm" umbenannt wurde.

Am 9.Juli verübte der "besonders rührige NPD-Aktivist" (Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen 1999, S.84) Thorsten Crämer, NPD-Ratsmitglied in Schwelm sowie Multifunktionär in NPD/JN (NRW-NPD- Landesvorstandsmitglied, JN-Bundesvorstandsmitglied), gemeinsam mit weiteren 14 Neonazis, von denen mehrere der NPD angehören, darunter Norbert Woelk, Beisitzer im NPD-Kreisverband Wuppertal, einen Überfall auf Antifaschisten. Der braune Schlägerkreis prügelte auf Teilnehmer einer Mahnwache an der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Kemna in Wuppertal-Beyenburg ein. Im Vorfeld der Mahnwache, der die Schändung der Gedenkstätte zuvorging, hatte eine "Kameradschaft Wuppertal" auf der Homepage des "Nationalen Beobachters" angekündigt: "Man sollte mal ein paar Rote um die Ecke bringen."

(Westfälische Rundschau v. 19.Juli 2000)

In der Nacht vom 16. auf 17.September 2000 führte die Berliner Polizei im Bezirk Weißensee eine Großrazzia im Clubbhaus der "Die Vandalen" durch. Anlass des Polizeieinsatzes war die Jahresfeier der "Vandalen", die sich vor 18 Jahren im damaligen Ost-Berlin gegründet hatten. Diese stehen in enger Verbindung zu der Mitte September verbotenen B&H. Unter den Veranstaltungsteilnehmern waren Oliver Schweigert, einst Vorsitzender der "Nationalen Alternative", der Ex-Söldner Eckart Bräuniger, Stephan Lange, Führer der Division B&H Deutschland, und Karola Nachtigall, NPD-Landesvorsitzende Berlin-Brandenburg.

Bis in die jüngste Zeit war Carsten Szczepanski, Landesvorstandsmitglied des NPD-Landesverbandes Berlin-Brandenburg, dort für den Bereich Organisationsleitung zuständig. Der vorbestrafte einstige Kopf des Grüppchens "White Knights of the KuKluxKlan/Realm of Germany" war einer der Hauptverantwortlichen, als im Mai 1992 ein nigerianischer Asylbewerber von Neonazis in Wendisch-Rietz brutal zusammengeschlagen wurde, mit der Absicht, ihn zu ertränken. Wie jetzt bekannt wurde, war Sczepanski seit Jahren dem Verfassungsschutz als Spitzel zu Diensten.

Bei der Leitung des Referates Organisation stand ihm Reinhard Golibersuch zur Seite. Dem Anmelder einer gewerkschaftlichen Demo gegen Neonazis in Wilhelmshavendrohte Golibersuch, einst Kader der verbotenen Kühnen-Mannschaft "Aktionsfront Nationale Sozialisten/Nationale Aktivisten" (ANS/NA): "Sie und Ihre Mitstreiter sind in Blauäugigkeit dabei, ein riesiges Pulverfaß zu füllen, an das irgendwann irgendjemand ein Streichholz halten wird. Wer das sein wird, ist sicherlich dann nebensächlich."

Ebenfalls Weggefährte von Kühnen und ehemals "Gauleiter Nord" der "Wiking-Jugend" war auch der jetzige NPD-Unterbezirksvorsitzende von Lüneburg und niedersächsisches NPD-Landesvorstandsmitglied, Manfred Börm, zuvor "freier Nationalist". Der wegen rechtsterroristischer Aktivitäten verurteilte Börm organisierte im Juni letzten Jahres in Niedersachsen eine öffentliche Veranstaltung mit dem einstigen Rechtsterroristen Naumann, vormals stellvertretender JN-Bundesvorsitzender. Vor Ort bei der Veranstaltung waren auch die Hamburger Neonazi-Kader Wulff und Worch.

Im Mai 1999 zuvor verübten Neonazis im niedersächsischen Kutenholz einen Überfall auf eine Asylbewerberunterkunft. Mit dabei das NPD-Mitglied Lars Hildebrandt. Er hatte auch 1996 den Überfall auf einen Jugendtreff in Gnarrenburg militärisch präzise organisiert, während er sich selbst als Fahrer aus dem eigentlichen Geschehen heraushielt. Im Januar 2000 gehörte Hildebrandt zu den Männern, die einen Türken in Hannover zusammenschlugen.

Wolfgang Kevering, NPD-Kreisvorsitzender Recklinghausen, ist einer der umtriebigsten NPD-Kader in NRW. Er saß ein wegen Mordes nach einer Vergewaltigung. Im Oktober 1999 führte der NPD-Bezirksverband Ostwestfalen eine Saalveranstaltung durch. Redner: Kevering.

Kader, Mitglieder, Aktivisten und Sympathisanten sowie ausgeschiedene Mitglieder von JN/NPD liefern bundesweit immer wieder Schlagzeilen in Sachen Gewalt. So wollte Andreas Jahn, Ex-NPD-Mitglied, am Ostermontag 2000 die Synagoge in Erfurt abfackeln. Dank seiner dilettanischen Ausführung blieb diese jedoch heil. Nach seiner Verhaftung erklärte Jahn, dass er in NPD-Schulungen aufgestachelt worden sei.

Auch der Versuch von zwei Sympathisanten der NPD, im Juni in das IG Metall Büro im schleswig-holsteinischen Elmshorn einzusteigen, schlug fehl. Die zwei 17-und 21-jährigen Neonazis wurden von der Polizei festgenommen. In der Wohnung eines der beiden Männer fand die Polizei NPD-Plakate.

Beim Anschlag auf die Alrahman-Moschee Ende Juni in Gera war auch das thüringische NPD-Landesvorstandsmitglied Jörg Krautheim, zugleich Kopf der "Kameradschaft Gera" in Tatverdacht geraten. Er bestreitet allerdings den Vorwurf und will sich zur Tatzeit lediglich zufällig in der Nähe des Gebäudes aufgehalten haben. Krautheim kandidierte für die NPD zum 3.Thüringer Landtag im September 1999.

Im brandenburgischen Angermünde wurden im April drei junge Spätaussiedler von 20 Jugendlichen schwer verletzt. Einige der Tatverdächtigen sind, so die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Mitglieder der NPD.

Im August standen neun teils der NPD angehörende Jugendliche von 16 bis 21 Jahren in Bochum vor Gericht. Sie hatten Ende Dezember 1999 in einem Bus in Herne den türkischen fahrer und ein tamilisches Ehepaar bedroht und beschimpft sowie ausländerfeindliche und NS-Parolen gegrölt. Wegen gemeinschaftlicher Volksverhetzung und Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erhielten drei Skins Gefängnisstrafen ohne Bewährung.

In Wismar brannte im August ein leer stehendes Haus nieder, in dem sich häufig Obdachlose aufhielten. Verfassungsschützer glauben, dass der Schatzmeister des NPD-Kreisverbands Wismar den Anschlag verübt hat.

Am 23.Dezember 1999 wird ein Neonazi in Dorsten von seinen Kameraden abgestraft, d.h. brutal zusammengeschlagen, da er eine Liebesbeziehung zu einem nicht mündigen Mädchen unterhielt. Die Täter stehen der NPD nahe bzw. sympathisieren mit ihr.

Im Sold beim NPD-Verlag "Deutsche Stimme" (Riesa; Geschäftsführer: Erwin Kemna und Holger Apfel) steht Alexander Neidlein (26), zuletzt JN-Stützpunktleiter im baden-württembergischen Schwäbisch Hall/Ostalb. Neidlein hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. So lieferten sich am 14.März 1994 drei Deutsche in der Nähe von Pretoria ein Feuergefecht mit der südafrikanischen Polizei. Der Anführer der Gruppe, Horst Klenz, wurde kurz darauf mit dem damals 20-jährigen Neidlein auf einer nahe gelegenen Farm verhaftet. Kontakt zu der rechtsextremen Söldnertruppe hatte Neidlein 1993 bei seinem Söldnerdienst in Bosnien geknüpft. Ende 1994 wurde er in Lübeck zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten verurteilt. Zusammen mit Franz Kunst (bei der Schießerei in Südafrika erschossen) und Stefan Rays (gehörte auch zu der Neonazi-Südafrika-Truppe) hatte er - nach ihrem Bosnien-Aufenthalt - im Dezember 1993 ein Postamt in Lübeck überfallen. Mit der Beute von 8.500 Mark will das Trio Angaben von Neidlein zufolge die Reise nach Südafrika finanziert haben. Neidlein wurde in Südafrika wegen illegalen Waffenbesitzes zu drei Jahren auf Bewährung verurteilt und in die Bundesrepublik abgeschoben, wo der Haftbefehl aus Lübeck auf ihn wartete.

Am 30.November 1999 durchsuchte das BKA die Wohnungen von vier Göttinger Neonazis. Der Verdacht: Bildung einer terroristischen Vereinigung. Bei den Männern wurden Spreng-und Brandsätze gefunden sowie Anleitungen zum Bombenbau. Die vier Männer waren immer wieder als Unterstützer der NPD aufgetreten.

Im Oktober 1999 wurden auf Veranlassung der Berliner Staatsanwaltschaft Razzien wegen "des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung" bei Neonazi-Kadern in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen durchgeführt; u.a. bei Heiko Lappat, NPD-Kandidat bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus 1998 (wurde am 3.Jnauar 1998 bei einem Skinkonzert mit der us-amerikanischen Skinband Max Resist in Brottby in der Nähe von Stockholm festgenommen), bei Gordon Reinholz (JN-Funktionär) und bei Matthias Obst, NPD-Kandidat bei den Landtagswahlen 1999 in Brandenburg.

Heinrich Förster wurde im Januar 1998 auf dem NPD-Bundesparteitag mit großem Jubel begrüßt. Förster, einst stellvertretender Vorsitzender des NPD-Landesverbandes Schleswig-Holstein, wurde im April 1995 vom Landgericht Schwerin wegen versuchten Mordes, versuchter schwerer Brandstiftung und Landfriedensbruch zu vier Jahren Haft verurteilt und nach Verbüßen von zwei Dritteln der Strafe entlassen. Er wurde für schuldig befunden, geistiger Urheber und Drahtzieher eines Überfalls durch etwa 30 Jugendliche auf das Asylbewerberheim in Boizenburg-Bahlen (Mecklenburg-Vorpommern) im Juli 1992 gewesen zu sein. Die Täter hatten u.a. Molotowcocktails auf das Gebäude geworfen. Förster war damals NPD-Beauftragter für den Parteiaufbau in Mecklenburg-Vorpommern. Während seiner Inhaftierung wurde er von der HNG betreut. Kontakte unterhielt er zu Michael Peters, einem der Attentäter von Mölln. Peters hatte im November 1992 ein von Türken bewohntes Haus in Mölln in Brand gesteckt – drei Menschen starben. Peters, der zwei Jahre Mitglied der NPD gewesen sein soll, hatte im April 1992 beim Wahlkampf in Schleswig-Holstein Plakate für die NPD geklebt. Als weiterer Hauptverantwortlicher für den Angriff auf das Asylbewerberheim wurde der NPD-Vorsitzende des Kreises Hagenow, Rüdiger Klasen, zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Die "Berliner Morgenpost" berichtete am 12. August 2000 "Rechtsextremist bereitete Bombenanschlag vor" (Internet-Ausgabe). Demnach habe der militante Rechtsextremist Ralf L. aus Königs Wusterhausen ein Attentat auf eine Person im Umfeld der linksautonomen Szene geplant. Auf den Anschlag hatten sich Ralf L. und weitere Kameraden am Rande eines von der NPD veranstalteten Demo-Zuges am 17. Juni verständigt.

Hinzuweisen ist an dieser Stelle auch auf den in Südafrika lebenden deutschen Rechtsextremisten Claus Nordbruch, der sich regelmäßig in der Bundesrepublik zu Referatstourneen - u.a. bei NPD/JN - aufhält. In der September-Ausgabe 2000 der "Deutschen Stimme" diffamiert er die Bundesrepublik als "Diktatur": "Sowohl politische Gesinnungsjustiz als auch einseitige Beschneidung der Meinungs-, Informations-, Wissenschafts-und Versammlungsfreiheit bilden (..) wesentliche Komponenten, aus denen sich eine Diktatur zusammensetzt. Ein wie in der BRD praktiziertes Gutmenschentum, das im liberalen Gewande Gesinnungsgutachten erstellt, moralisierend Denkverbote erteilt und unliebsame Andersdenkende aus der politischen Willensbildung ausgrenzen möchte, ist ein solcher Gesinnungsstaat."

In einem Interview mit "Blood & Honour" (Nr.9) bekannte Nordbruch, Leutnant der Panzergrenadiere, der sich in Südafrika zum Fallschirmspringer ausbilden ließ und dort eine Farm bewirtschaftet, dass er mit Gleichgesinnten in Südafrika eine Initiative gegründet hat, die Personen im Alter von 18 bis 29 Jahren "aus den Stammländern der Buren (Deutschland, Niederlande und Frankreich, aber auch Skandinavien) die Gelegenheit gibt, möglichst preiswert Land und Menschen kennenzulernen". Auf dem Programm stehen nicht nur Farmarbeiten wie Heu machen oder Tiere versorgen, sondern auch Schießen. Vor Ort waren u.a. bereits Kameraden aus Thüringen. Nordbruch, der regelmäßig bei rechtsextremen Veranstaltungen in der Bundesrepublik als Referent in Erscheinung tritt, beendet das Interview mit: "Am Ende steht der Sieg!"

Fortsetzung:

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