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Theorie
Historischer Rückblick
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Antisemitismus nach 1945
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Zur Theorie des Antisemitismus

Zionistisches Glossar:
Definition Antisemitismus
Antisemitismus: Feindseligkeit oder Diskriminierung Juden gegenüber als religiöse oder "rassische" Gruppe...


Max Horkheimer / Theodor W. Adorno:
Elemente des Antisemitismus - Grenzen der Aufklärung
"Warum die Menschheit, anstatt in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei versinkt", ist der Ausgangspunkt für eines, vielleicht das bedeutendste philosophische Werk des 20. Jahrhunderts: Die Dialektik der Aufklärung von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno von 1944. Die hier ausgearbeitete Neuorientierung der Kritischen Theorie der sogenannten Frankfurter Schule fand – unterstützt von empirischen Studien des Instituts für Sozialforschung – ihre erste Anwendung u.a. in einer bis heute breit rezipierten Theorie des modernen Antisemitismus...

Moishe Postone:
Nationalsozialismus und Antisemitismus
Moishe Postone analysiert aus materialistischer Perspektive die Gefahren, die von einer verkürzten Kapitalismus-Kritik ausgehen und Grundlage für eine antisemitisch motivierte Kapitalismuskritik darstellen. "Die Linke machte einmal den Fehler, zu denken, daß sie ein Monopol auf Antikapitalismus hätte oder umgekehrt, daß alle Formen des Antikapitalismus zumindest potentiell fortschrittlich seien. Dieser Fehler war verhängnisvoll, nicht zuletzt für die Linke selbst..."

Kritik des Antisemitismus:
Antisemitismus und bürgerliche Gesellschaft

Der Zugang zu einer Kritik des Antisemitismus erfolgt über eine Kritik seiner Alltagswahrnehmung, eine Form von Wahrnehmung und Bearbeitung, die zu theoretischen Systemen ausgearbeitet und verdichtet werden kann. Diese können grob in subjektivistische und objektivistische Erklärungsmuster eingeteilt werden...

Antisemitismus und Fetischismus:
Kritische Theorie zur Basisideologie der bürgerlichen Gesellschaft
In keinem anderen Phänomen kommt der gesellschaftliche Wahn so konsequent zu seiner Wirklichkeit wie im Antisemitismus. Die Reflexion auf Auschwitz als Synonym für die von den Nazis industriell betriebene Massenvernichtung von Jüdinnen und Juden hat daher zentrales Element jeder kritischen Gesellschaftstheorie zu sein...

Antisemitismus aus kritisch-theoretischer Sicht:
Möglichkeiten und Grenzen der politischen Bildungsarbeit in einem gesellschaftlichen Problemfeld
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Antisemitismus in einem Teilbereich der Sozialpädagogik, nämlich der politischen Bildung, erscheint dringlich geraten, angesichts von Programmen der Bundesregierung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, welche in der Regel die unterschiedlichen Problematiken unter die Begriffe Gewalt und Jugend subsumieren...

Was kann getan werden gegen Antisemitismus:
Eine Handreichung für PädagogInnen
Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen. (...) Sie zu begründen hätte etwas Ungeheuerliches angesichts des Ungeheuerlichen, das sich zutrug. Dass man aber die Forderung, und was sie an Fragen aufwirft, so wenig sich bewusst macht, zeigt, dass das Ungeheuerliche nicht in die Menschen eingedrungen ist, Symptom dessen, dass die Möglichkeit der Wiederholung, was den Bewusstseins- und Unbewusstseinsstand der Menschen anlangt, fortbesteht. Jede Debatte über Erziehungsideale ist nichtig und gleichgültig diesem einen gegenüber, dass Auschwitz nicht sich wiederhole. (Theodor W. Adorno, Erziehung nach Auschwitz)...


Psychopathia antisemitica et faschistica

Jean Paul Sartre:
Der Antisemitismus ist die Furcht vor dem Menschsein
...Die Juden haben einen Freund: den Demokraten. Aber das ist ein erbärmlicher Verteidiger. ...für einen selbstbewußten und stolzen Juden, der auf seiner Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinschaft besteht, ... besteht zwischen dem Antisemiten und dem Demokraten kein so großer Unterschied. Jener will ihn als Menschen vernichten, um nur den Juden, den Paria, den Unberührbaren in ihm bestehen lasen; dieser will ihn als Juden vernichten, um in ihm nur den Menschen zu bewahren, das abstrakte und allgemeine Subjekt der Menschen- und Bürgerrechte. Noch beim liberalsten Demokraten kann man eine Spur von Antisemitismus entdecken: er steht dem Juden feindselig gegenüber, sobald es dem Juden einfällt, sich als Jude zu denken...

Pathologische Massenbildung gegen Juden und Jüdinnen:
Zur Psychoanalyse des Antisemitismus
Als die "spezifischen Motive" des Antisemitismus nannte Freud jene, "die aus geheimen Quellen" stammen. Die Wissenschaft, welche uns den Blick auf diese geheimen (i.e. unbewussten) Quellen ermöglicht, ist die Psychoanalyse. Auch die Charakterisierung des Antisemitismus als "Leidenschaft" und die grandiose Irrationalität (bis zur Wahnhaftigkeit) seiner Anschuldigungen verweisen auf die Freudsche Theorie. Weil aber die Psychoanalyse das Individuum zum Gegenstand hat, kann es "strenggenommen nur eine Psychoanalyse des Antisemiten, nicht aber des Antisemitismus geben"...

Antisemitismus:
Eine psychoanalytische Betrachtung

Der Antisemitismus ist aus unseren Köpfen nicht wegzudenken. Wohl nicht zu Unrecht ist er als Grundkonstante zivilisierter Gesellschaften beschrieben worden. Psychodynamisch betrachtet dient der Antisemitismus der "Selbstentgiftung" von Minderwertigkeit und Schuld; das eigene Schlechte (aber auch das, worum man sie beneidet) wird auf die Juden projiziert. Vor allem ist der Antisemitismus aber ein massenpsychologisches Phänomen: ein Grundbestandteil großer Kollektive...

Projektion auf das Fremde:
Politische Psychologie des Antisemitismus
Die Wurzeln der Politischen Psychologie des Antisemitismus liegen vor allem in der Kritischen Theorie der "Frankfurter Schule" und damit in der psychoanalytischen und marxistischen Theorie. Die Politische Psychologie untersucht die subjektiven (psychischen) Bedingungen des Antisemitismus ebenso wie die gesellschaftlichen Bedingungen sowie deren Verhältnis zueinander...

Teil des des abendländischen Zivilisationsprozesses:
Der Hass auf das Andere

Die Debatte um den Antisemitismus verschleiert, dass die abendländische Zivilisation nie frei sein kann von Ressentiments gegen das Fremde: Weil es Angst und Lust zugleich bereitet. Es sind nicht die schlechtesten Zeiten, in denen offen über Antisemitismus diskutiert wird. Denn dass er in vielen Köpfen als Gefahr präsent ist, ist der beste Schutz davor, dass er nicht vom Gedanken zur Tat wird. Aus den Köpfen ist er ohnehin nicht zu tilgen...

Seev Sternhell:
Nation schlägt Klasse

Nationalismus, Sozialismus und Antiliberalismus: Über die Entstehung der faschistischen Ideologie in Frankreich und Italien...


Wilhelm Reich

Zur 1. Auflage der "Massenpsychologie des Faschismus" im September 1933:
Wilhelm Reichs Vorrede

Die Formen, unter denen sich die Machtergreifung des Nationalsozialismus vollzog, erteilt uns eine unauslöschliche Lehre: Nämlich, dass sich diese menschenfeindliche Ideologie nicht mit Phrasen, sondern nur mit wirklichem Wissen, nicht mit Appellen, sondern nur durch Weckung echter Begeisterung, nicht mit bürokratisierten Partei-Apparaten, sondern nur mit innerlich demokratischen, jeder Initiative Raum gebenden Initiativen und überzeugten Kampftruppen schlagen lassen wird. Sie belehrten uns, dass Fälschung von Tatsachen und oberflächlich suggestive Ermutigung mit Sicherheit zur Entmutigung der Massen führt, wenn die eiserne Logik des geschichtlichen Prozesses die Wirklichkeit enthüllt...

Die Massenpsychologie des Faschismus:
Die Rassenlehre
Den häufigsten Anlass zu Missverständnissen über die Beziehungen einer Ideologie zu ihrer historischen Funktion bietet die Nichtunterscheidung ihrer objektiven und ihrer subjektiven Funktion...

Die Massenpsychologie des Faschismus:
Rassenreinheit, Blutsvergiftung und Mystizismus
Hitler betont an vielen Stellen, dass man der Masse nicht mit Argumenten, Beweisen und Bildung, sondern nur mit Gefühlen und Glauben kommen dürfe. Aber in der Sprache des Nationalsozialismus wie etwa bei Kayserling, Driesch, Rosenberg, Stapel usf. fällt das Nebelhafte und Mystische derart auf, dass sich eine Analyse dieser Eigenart gewiss lohnt...

Fundamentalisten und Faschisten:
Einig in der Sexualabwertung
Leugnet die Religion das sexualökonomische Prinzip überhaupt, verurteilt sie das Sexuelle als eine internationale Erscheinung des Menschentums, von dem nur das Jenseits erlösen könne, so verlegt der nationalistische Faschismus das Sexuellsinnliche in die "fremde Rasse", sie so gleichzeitig erniedrigend...

Massenpsychologie des Faschismus:
Die Familie als Hort der Rassenzucht

Wird die Familie durch Wirtschaftskrisen und Verarmung des Mittelstandes erschüttert, so gerät das gesamte System ins Wanken. In Zeiten der Krise werden deshalb Sittlichkeit und Festigung von Ehe und Familie umso stärker propagiert...

Zur 2. Auflage der "Massenpsychologie des Faschismus" im März 1934:
Wilhelm Reichs Nachwort

Es ist von sachlichem Interesse, dass die Publikation dieses Buches, im besonderen die Feststellung der erlittenen Niederlage, meinen Ausschluss aus der kommunistischen Partei zur Folge hatte; die Begründung lautete, meine Anschauungen wären "konterrevolutionär"...


Constantin Brunner

Vom Phantom zur Psychopathologie:
Der Judenhass und die Juden
Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie viel bereits zu diesem Thema gesagt und geschrieben, geforscht und gedacht wurde, und wie resistent sich das Leiden gehalten hat. Gemeint ist der Antisemitismus, der besser als Judenhass bezeichnet werden sollte, wie es C. Brunner sehr überzeugend anmahnt...

Der fast vergessene Philosoph:
Constantin Brunner und seine Auseinandersetzung mit dem Judenhass
Brunner meinte noch sich rechtfertigen zu müssen, zumindest vor sich selbst, wenn er ein Buch über den Judenhass zu schreiben. Deshalb erklärt er erst, dass ihm das Thema eigentlich zuwider ist, dass er eigentlich lieber mit anderem sich befassen würde, dass es dazu schon so viele Bücher gibt... Dass sich schon viele wohlwollend des Themas annahmen, dass aber gut gemeint nicht immer gut getan sei - und deshalb, deshalb habe er nun eben doch geschrieben, was zu schreiben war, auch wenn sicherlich die allermeisten Menschen in Deutschland von diesem Hass eher abgestoßen seien, Nicht-Juden ebenso wie auch die Juden...

Es kann immer noch schlimmer werden:
Das Leiden am Judenhass
Brunner nahm die deutschen Nicht-Juden vor der Behauptung der Antisemiten in Schutz, dass ein einziger Jude neunundneunzig Nicht-Juden in der Hand habe. Eine solche Aussage sei doch wohl nicht nur eine eigentümliche Überschätzung der Juden sonder auch eine ungeheuerliche Beleidigung der Nicht-Juden...

Und so kam er dann wohl in Fahrt, immer wieder unterbrochen vom patriotischen Sorgen um sein geliebtes Deutschland, Deutschland über alles...

Geliebtes Vaterland:
Leiden an Deutschlands Unglück
Wie liebe ich mein Deutschland in seiner düstern Schmach und in seiner lichtbeseelten Wundergröße! Ich liebe Deutschland, Deutschland über alles...


In einem weiteren hier wiedergegeben Teil widmet er sich dann aber anschaulich der Krankheit, der Psychopathia antisemitica, und dem Leiden der Kranken, dem Unglück der Antisemiten.

Was tun?

Über das Unglück der Antisemiten
Kern dieser Überlegungen ist C. Brunners Frage, wie man an die "Antisemitenfrage" - in Analogie zur vielfach postulierten "Judenfrage" - herangehen soll, oder noch präziser: "Wie und wie weit lässt sich den bejammernswerten Leuten helfen, die an den Juden verrückt geworden sind, und auf welche Art können in Zukunft andre vor dem gleichen Unglückslose bewahrt werden?"...

Im 8.Kapitel von Brunners "Der Judenhass und die Juden" fand auch die bereits 1892/93 geschriebene "Rede der Juden an die Christen: Wir wollen ihn zurück!" Eingang und wurde hier erstmals veröffentlicht.
Wir bringen zur "Rede" noch eine Einleitung: Teil 1 und Teil 2.


N.R. Coudenhove-Kalergi

Verleumdung und Missgunst, Wahn und Hass:
Das Wesen des Antisemitismus

Das von R. N. Coudenhove-Kalergi 1935 herausgegebene Buch besteht aus zwei Büchern. Der erste Teil bringt den Leser auf den neuesten Stand und beschreibt die Wiederkehr des Judenhasses in den zwanziger Jahren. Er weist nach, dass der Antisemitismus nicht nur eine wahnhafte sondern auch eine genau kalkulierte Projektion auf allen politischen Fortschritt ist. Der zweite Teil erschien schon 1901 unter dem Titel "Das Wesen des Antisemitismus" und stammt von Graf Heinrich Coudenhove, dem Vater des Herausgebers...

Europa 1935:
"Judenhass von heute"
Seit der Machtergreifung des Nationalsozialismus ist die Judenfrage in den Brennpunkt des Weltgeschehens gerückt. Denn die Zukunft des Nationalsozialismus ist die Schicksalsfrage Europas; und der Rassenantisemitismus das Kernstück nationalsozialistischer Weltanschauung...

hagalil.com 2007